Ständiges Niesen, rote Augen, verstopfte Nase und kratzender Hals: Es ist noch nicht einmal Frühling, doch schon werden Pollenallergiker wieder geplagt. Über 25 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Heuschnupfen. Bereits im Januar, man wiegt sich eigentlich noch in Sicherheit, fliegen Erlen- und Haselnusspollen. Spätestens im Wonnemonat Mai haben Allergiegeplagte dann meist im doppelten Sinne die Nase voll.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei mir fing es mit zwölf Jahren an – von der ersten Frühlingssonne motiviert, trug mein Vater mir auf, den Hof zu fegen. Wenige Stunden später bekam ich kaum noch Luft. Dem Arzt, den wir aufsuchten, war sofort klar, wo das herkam – ich hatte beim Fegen ganz schön viel Staub, oder besser gesagt, Birkenpollen aufgewirbelt. Und so kam ich zu meiner ersten Akupunkturerfahrung: Nach zehn Behandlungen mit feinen Nadeln an den richtigen Punkten waren die Symptome fast verschwunden. Im nächsten Jahr begann ich schon im Januar mit Akupunktursitzungen – und erinnere mich an unbeschwerte Radtouren durch Wiesen und Feldern im darauffolgenden Sommer.
Hilfe zur Selbsthilfe für den Körper
Auch in meiner Praxis habe ich schon oft erlebt, wie heuschnupfengeplagte Menschen wieder aufatmen konnten. Bei Menschen mit Heuschnupfen liegt eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf Eiweiße bestimmter Pflanzenpollen vor. Die Zellen reagieren mit der Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen. Daher zeigt sich die Reaktion auch am meisten an den Stellen, die mit den vermeintlich feindlichen Pollen in Berührung kommen – den Augen, der Nase und dem Rachen. Die Akupunkturbehandlung zielt nicht nur auf die lokalen Symptome, sondern möchte die Wurzel der Erkrankung behandeln: Das Immunsystem wird wieder zurück ins Gleichgewicht gebracht, sodass es nicht mehr zu einer allergischen Reaktion kommen muss. Durch das Stimulieren der Akupunkturpunkte kann der Körper entzündungshemmende Stoffe freisetzen, die Konstitution kann gestärkt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
Früher als die Frühblüher
Die besten Erfolge lassen sich übrigens erzielen, wenn Sie den Pollen quasi zuvorkommen. Idealerweise startet man die Behandlung schon ein bis zwei Monate bevor „Ihre“ Heuschnupfensaison normalerweise beginnt. Wird der Körper bereits im unbelasteten Zustand behandelt, kann er sich bestens gegen die Allergene wappnen. Aber auch im Akutfall kann Akupunktur für Linderung sorgen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Frühling unbeschwert in voller Pracht und Blüte genießen können!